„Meine Arbeiten erzählen keine politische Geschichte, sie sind vielleicht Dokumente einer politischen Aufmerksamkeit, einer Hellhörigkeit für bestimmte Konstellationen. Meine Filme, jeder für sich, sind allesamt unbrauchbar im Sinne eines Standpunkts oder einer Theorie.“

(Thomas Harlan in „Unbrauchbarkeit aus Prinzip und als Utopie“)

Torre Bela

Torre Bela (1975)

Torre Bela (1975)

Thomas Harlans erster Film „Torre Bela“ (1975) ist während der Nelkenrevolution in Portugal entstanden. Er zeigt die Besetzung eines Schlosses durch Landarbeiter. Die Kamera dokumentiert die Gründung einer Kooperative, die es ohne die Dreharbeiten nicht gegeben hätte.

Wundkanal

Wundkanal (1984)

Wundkanal (1984)


Alfred Filbert und Thomas Harlan in

Alfred Filbert und Thomas Harlan in „Notre Nazi“ (Robert Kramer, 1984)

In „Wundkanal“ (1984) spielt der NS-Verbrecher Alfred Filbert sich selbst, ohne zu durchschauen, in welchem Spiel er dabei mitmacht. Robert Kramers Dokumentarfilm „Notre Nazi“ (1984) zeigt die Dreharbeiten von „Wundkanal“. Man wird Zeuge der Spannungen am Set und der unheimlichen Dynamik, die sich zwischen den Filmleuten und ihrem Feind und Hauptdarsteller entspinnt.

Souvenance

Souvenance (1990)

Souvenance (1990)

„Souvenance“ spielt in Haiti und handelt von Haiti. In langen Kamera-Einstellungen erzählt der Film vom Sterben und der mythischen Auferstehung von Jakob I, dem Kaiser der haitianischen Unabhängigkeit.

Nur ein einziger von Thomas Harlans Filmen kam bisher ins Kino: „Torre Bela“ fand vor allem in der portugiesischen Community in den USA ein Publikum. Die anderen Filme liefen nur auf Festivals und Retrospektiven. „Wundkanal“ und „Notre Nazi“ führten 1984 bei der Uraufführung in Venedig sowie ein Jahr später auf der Berlinale zu heftige Reaktionen. „Souvenance“ hatte 1991 Premiere auf dem Internationalen Filmfestival in Rotterdam.

Wandersplitter

Thomas Harlan in

Thomas Harlan in „Wandersplitter“

Im Jahr 2006 erschien Christoph Hübners Dokumentarfilm „Thomas Harlan – Wandersplitter. Eine Anti-Biographie“. Neben dem 90-minütigen Gespräch des Titelfilms enthält die DVD zusätzliches Material über die Filme sowie das literarische Werk von Thomas Harlan.

Thomas Harlan auf DVD

Die Filme von Thomas Harlan werden von der Edition Filmmuseum als DVD herausgegeben. Bereits erschienen: